Schutzhofphilosophie

Unser Leitgedanke seit 1988:

Wir nehmen Pferde und Ponys auf, die in Notsituationen geraten sind und versuchen eine neue dauerhafte Heimat für sie zu finden.

Dabei gilt immer:

„Ein gerettetes Tier verändert nicht die Welt,
aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.“

Als Tierschutz- und Jugendprojekt bringen wir hilfsbedürftige Tiere mit engagierten Kindern und Jugendlichen zusammen.

 

Der Kölner Schutzhof für Pferde, in Köln – Weidenpesch, ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins Tierschutz und Umwelt e.V. und wurde 1988 von der Initiatorin Ruth Machalet gegründet.

Alles begann bei einem Spaziergang mit ihren Hunden, bei dem sie auf zwei verwahrloste Ponys aufmerksam wurde. Nach 6 Monaten Verhandlung mit dem Besitzer kamen die Tiere endlich in die Obhut der engagierten Tierschützerin und gaben somit den Startschuss für den Kölner Pferdeschutzhof.

Mit den Jahren sind nicht nur der Verein, sondern auch die durch den Verein entstandenen Projekte gewachsen.

Die Hofleitung wurde nach dem Tod von Ruth Machalet (†82) im September 2012 von ihrer Tochter Sabine Verbeek übernommen und wird von deren Sohn Dennis Verbeek unterstützt.

 

Was wir tun

 

Unser Hauptstreben liegt darin, in Not geratene Pferde und andere Tiere aufzunehmen, aufzupäppeln und wieder auf den Weg in ein dauerhaftes Zuhause zu bringen.

Nicht nur unsere festangestellten Hofurgesteine gehen diesem Wunsch mit viel Herz, Hingabe und Energie nach, sondern auch etliche Ehrenamtler, Kinder und Jugendliche.

Durch gemeinschaftliches Handeln wird somit das Können jedes einzelnen eingebunden und Stärken gefördert.

Mit dem anerkannten Tierschutz- und Jugendprojekt „Pferdeschutzhof“ haben insbesondere unsere Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, den artgerechten Umgang mit Pferden und deren Pflege zu erlernen.

Die Kinder werden direkt in den Hofalltag und das Hofgeschehen miteingebunden und können hierbei nicht nur soziale Kompetenzen trainieren, sondern machen auch die Erfahrung, dass sie selbst und ihre Hilfe gebraucht werden.

Besonders in einer Großstadt wie Köln ist es vielen Kindern nicht möglich, den regelmäßigen Kontakt mit Tieren zu pflegen und es ist uns daher eine Freude, ihnen somit ein Stück Natur und Umweltschutz näherzubringen.

Es werden zusätzlich verschiedene Aktionen mit den Kindern geplant, wie etwa Picknicks, Feste und Ausflüge. Auch Projekttage für Kinder rund um das Thema Pferd und Natur werden angeboten.

Mehrere Projekte wurden bereits durchgeführt oder begonnen.

So wurden Projekttage zu den Themen Hufpflege, Ausrüstungspflege, Gelassenheitstraining etc. durchgeführt oder sind in Planung.

Seit dem Frühjahr wird unser Kräutergarten wieder neu hergerichtet und es finden regelmäßige Exkursionen in die umliegende Natur statt, natürlich überwiegend in Begleitung des jeweils zugeteilten Pflegepferdes.

Da wir uns leider immer wieder von geliebten Tieren verabschieden müssen, wurde das Projekt „Steinfriedhof“ gemeinsam mit den Kindern entworfen.

Hier wurde ein Ort geschaffen, an dem sich jeder an sein geliebtes Tier erinnern kann.

Bei uns ist weder der soziale Hintergrund, noch die Herkunft und schon gar nicht eine Beeinträchtigung Hinderungsgrund, um sich dem Vereinsleben anzuschließen.

Auf dem Hof ist jeder herzlich willkommen und eingeladen, zu helfen und zu wachsen.

 

Unsere Gruppenangebote

Verschiedene Schulen, Kindergärten und Behinderteneinrichtungen kommen uns seit Jahren regelmäßig besuchen.

Sie erhalten eine ausführliche Hofführung und können sich je nach Gruppengröße und Fähigkeiten aktiv am Hofleben beteiligen.

Da eine Spende für den Tag freiwillig ist, hat jede Organisation die Möglichkeit, unabhängig ihrer finanziellen Mittel einen solchen Ausflug anzubieten.

In Zusammenarbeit mit dem Verein „gender-inspiration e.V.“ boten wir ein Projekt für geflüchtete ukrainische Kinder und Jugendliche an.

Mit Tierbetreuer*innen können die Kinder und Jugendlichen in Kontakt mit den Ponys und Pferden treten und durch die ruhige und naturbelassene Umgebung des Schutzhofes und den körperlichen Tierkontakt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit erleben.

Für ein paar Stunden entkommen die Kinder so der Enge ihrer Notunterkünfte. Das verschafft Abstand von ihren traumatischen Fluchterfahrungen.

 

Ableistungen von Sozialstunden sind bei uns möglich

 

Von uns werden jährlich Jugendliche betreut, die zur Ableistung von Sozialstunden verurteilt worden sind, wobei das jeweilige Strafmaß sehr unterschiedlich ausfällt.

Die Jugendlichen werden je nach Fähigkeiten und persönlichen Voraussetzungen an allen anfallenden Arbeiten im Team beteiligt.

Insbesondere die direkte Arbeit mit den Tieren war für viele dieser Jugendlichen ein wertvoller Beitrag zur Resozialisierung.

Sie haben mitunter zum ersten Mal erlebt, dass sie einen aktiven Beitrag zum Wohlergehen anderer Wesen leisten konnten – für diese Zielgruppe leider oft keine selbstverständliche Erfahrung.

Das direkte Erleben schutzbedürftige Wesen zu versorgen, in einem Team zu helfen, das sich über ihre Anwesenheit freut und den Erfolg ihrer Arbeit sofort sehen zu können, hat bei vielen der Jugendlichen zu einer Verbesserung des Sozialverhaltens beigetragen.

 

Unsere Tiere

Auf unserem Schutzhof werden bis zu 28 Pferde und Ponys versorgt, die wir aus unterschiedlichsten Notsituationen gerettet haben. Sie kommen oft aus erbärmlichen Haltungsbedingungen, sind krank und/oder unterernährt.

Auf dem Schutzhof erhalten sie intensive Pflege, medizinische Versorgung und rehabilitierendes Training durch ihre zugeteilten Pfleger.

Wenn sich ihr Zustand so weit verbessert hat, dass sie wieder vermittelt werden können, suchen wir neue Besitzer, die ihnen ein neues, liebevolles Zuhause geben können.

Neben den Pferden gibt es verschiedene andere Tiere wie z.B. Hunde, Katzen, Schweine und Ziegen, die vor der Tötung gerettet wurden und nun auf dem Schutzhof leben, bis sie vermittelt werden können.

In manchen Fällen sind die Tiere so krank oder alt, dass eine Vermittlung nicht mehr möglich ist. Dann bekommen sie auf unserem Hof ihr Gnadenbrot und dürfen ihren Lebensabend liebevoll umsorgt bei uns verbringen.

 

Finanzierung und personelle Ausstattung

Das Jugendamt fördert den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, allerdings werden hierdurch keine laufenden Kosten für den Unterhalt des Hofes aufgefangen.

Alle Kosten des Schutzhofes, insbesondere das Freikaufen und die Versorgung der Tiere, die das zentrale Medium für die Kinder- und Jugendarbeit sind, müssen durch Spenden, Sponsoren oder Patenschaften finanziert werden.

Der Schutzhof erhält keine kommunalen Mittel für den Tierschutz.

Vier feste Mitarbeiter*innen arbeiten regelmäßig auf dem Schutzhof für den Tierschutz und für die Kinder- und Jugendarbeit.

Ungefähr 20 erwachsene Ehrenamtler sind regelmäßig an den Hofarbeiten beteiligt und übernehmen zudem sämtliche Aufgaben von Eventorganisation, über Kontrollfahrten zu vermittelten Tieren, Training der ihnen anvertrauten Tieren/Kindern und Jugendlichen bis hin zu Marketingaktionen und Öffentlichkeitsarbeit.

Unsere Herausforderungen

Da sich das Projekt zum größten Teil privat finanziert und überwiegend ehrenamtlich geleitet wird, ist unsere bei weitem größte Herausforderung, die Finanzierung und den Fortbestand zu sichern.

Steigende Futtermittelpreise, steigende Kosten für Wasser, Strom und Tierarztrechnungen bilden hier nur einen Teil der Kosten, die monatlich zu begleichen sind.

Besonders Ereignisse, wie das Abschwemmen des Sandplatzes oder kaputte Zäune stellen uns immer wieder vor finanzielle Hürden, die wir alleine nicht überwinden können.

Wir sind auf regelmäßige Unterstützung angewiesen, sind aber auch dankbar für jede einmalige Zuwendung, die uns hilft unsere Arbeit voranzutreiben und die Qualität dessen, was wir uns als Ziel gesetzt haben, zu halten.

Jede Spende zählt und sichert nicht nur den Fortbestand unseres Hofes, sondern auch das Leben unserer Tiere.

 

Wir würden uns sehr freuen, uns persönlich vorstellen zu dürfen und werden Sie bei einem Sponsoring natürlich selbstverständlich auf unserer Homepage und unseren sozialen Netzwerken erwähnen.